Dienstag, 25. August 2009

Schwedische Polizei und Alkohol am Steuer

Ich bin weder mit der Polizei in Konflikt gekommen noch habe ich meine Abstinenz beendet. Aber was ich heute auf dem Rückweg von der Arbeit ins Hotel gesehen habe hat mich etwas verwundert.

Folgende Beobachtung:
Auf einer größeren Straße durch ein Gebiet in dem es viele Wohngebäude gibt führt die Polizei intensive Alkoholkontrollen an Kraftfahrzeugführern durch. Ortszeit 16:30Uhr.

Daraus lassen sich jetzt mehrere Schlüsse ziehen:
- die Schweden besaufen sich schon während der Arbeit
- am 25. August wird in Schweden der Tag des Alkohols gefeiert
- die schwedische Polizei hat neue Alkoholmessgeräte bekommen und will diese ausprobieren
- die schwedische Polizei ist einfach dum

Ich weiß nicht welcher Schluß richtig ist oder ob es noch weitere Interpretationsmöglichkeiten gibt, aber mit Intelligenz hat das alles wenig zu tun. (Entweder von den Fahrern oder von der Polizei)

Nachtrag: Ich weiß, dass dumm mit doppeltem M geschrieben wird. Das ganze ist ein Zitat

Fahrradfahren in Schweden

Am Samstag bin ich zwar nicht mehr mit dem Fahrrad gefahren, aber dafür am Sonntag. Da konnte ich meine Zeit in das Büro auch auf 40 Minuten verbessern. Das ganze mit Rucksack. Am Montag habe ich dann für beide Strecken mit Laptop im Rucksack 43 Minuten benötigt. Dabei habe ich ein paar interessante Beobachtungen gemacht.

Das Radwegenetz in Stockholm ist teilweise sehr gut ausgebaut. Zum Glück traf das für meine Strecke zu großen teilen zu. So gibt es zum Beispiel Fahrradwege für beide Richtungen auf beiden Seiten der Straße. Man ist also nicht gezwungen die Straßenseite zu wechseln wenn man in die andere Richtung fährt.

Scheinbar fahren extrem viele Schweden mit dem Fahrrad zur Arbeit. Zumindest waren die Radwege zu den Stoßzeiten (7-8Uhr und 18-19Uhr) stark frequentiert. Dank der gut ausgebauten Radwege (s.o.) konnte ich aber trotzdem noch an den langsamen Radfahrern vorbeikommen. Dabei habe ich mich dann aber manchmal gefragt wofür diese Leute ein Rennrad und Fahrradkleidung benötigen. Immerhin fahre ich im Moment mit einem alten Herrenrad, Jeans und Hemd.

Erfreulicherweise haben sehr viele Schweden einen Helm auf. Ich würde den Anteil auf ungefähr 80% schätzen. Ich denke mal gerade weil so viele einen Helm tragem, tragen so viele einen Helm. Das klingt jetzt vielleicht etwas undurchdacht, aber es trifft genau den Kern.

Freitag, 21. August 2009

Mit dem Orientierungssinn einer Katze

Angeblich finden Katzen IMMER wieder nach hause. Wenn das stimmt habe ich vielleicht ein paar Katzengene in mir. Warum? Ganz einfach. Da ich am Montag ein Meeting im Büro südlich von Stockholm habe und ich nicht einsehe mir nur deshalb eine Fahrkarte zu kaufen, bin ich heute nach der Arbeit schonmal dort hin gefahren. Es kann schließlich nicht schaden wenn ich am Montag weiß wo ich hinmuss. Ganz professionel habe ich mir vorher bei Datenkrake.maps die Strecke ausgedruckt. Größtenteils ging es auch gut, aber an einer Stelle musste ich dann doch mein Handy rausholen, ein offenes WLAN suchen und mich bei besagtem Dienst lokalisieren lassen. Alles in allem habe ich für den Hinweg ca. 70 Minuten gebraucht. Für eine Strecke von 13km nicht sehr rühmlich. Aber jetzt kommt die Katze ins Spiel. Auf der Rückfahrt musste ich nicht ein einziges Mal überlegen wo ich abbiegen muss. Folgerichtig habe ich auch nur 45 Minuten für den Weg gebraucht. Vielleicht fahre ich morgen die Strecke nochmal mit Rucksack um mich am Montag nicht zu überanstrengen.

Samstag, 15. August 2009

Vasamuseum

Heute habe ich es endlich geschafft ins Vasamuseum zu gehen. Genau genommen bin ich gefahren. Da ich bislang noch keine Notwendigkeit sah mir ein Ticket fuer die Bahn zu kaufen bin ich auch heute wieder mit dem Fahrrad gefahren. Die Strecke vom Hotel bis zum Museum habe ich in ca. 40 Minuten geschafft. Dabei bin ich aber noch nicht den optimalen Weg gefahren. Mit ein wenig Übung sollte es auch in einer halben Stunde zu schaffen sein.

Im Museum wurde ich erstmal von einer langen Schlange am Eingang überrascht. Zum Glück ging es schnell voran, so dass ich keine 10Minuten warten musste bis ich drin war. Im Inneren gibt es eine große Halle in der die Kriegsgaleone Vasa steht. Drum herum sind verschiedene Galerien auf denen Interessantes um das Schiff, das Leben auf dem Schiff und die damaligen Umstände ausgestellt ist. Im Eingangsbereich befindet sich zudem ein Kino mit einem 25 minütigen Film über die Vasa. Der Film wird abwechselnd in verschiedenen Sprachen gezeigt (Schwedisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch...) da ich nicht so lange warten wollte habe ich mir den Film auf Englisch angesehen. Es gibt auch Touren durch das Museum. Allerdings hatte ich keine große Lust dazu und habe nur einmal bei einer deutschen Führung kurz mitgehört.

Nun aber erstmal ein wenig historische Hintergrundinformation. Im Dreißigjährigen Krieg kämpfte Schweden mit seinem König Gustav II. Adolf gegen Polen. Sigmund, der König von Polen, war pikanter Weise der Vetter von Gustav II. Adolf und wurde von diesem vom schwedischen Thron gejagt. Im Jahre 1625 gab der schwedische König den Bau von vier Kriegsschiffen in Auftrag, eine davon war die Vasa. Das Schiff war das bis dahin größte der schwedischen Flotte. Allein für den Bau der Vasa mussten 1000 Eichen gefällt werden, weshalb es in der Zeit unter Strafe stand eine Eiche ohne Auftrag der Krone zu fällen. Wiederholungstätern drohte sogar die Todesstrafe.

Im Laufe der Bauarbeiten wurde bekannt, dass die dänische Flotte an einem Schiff mit zwei Kanonendecks arbeitet. Gustav II. Adolf befahl daraufhin im Jahre 1627 auch die Vasa mit einem zweiten Kanonendeck auszustatten. Um die Gegner weiter einzuschüchtern und die eigene Überlegenheit zu demonstrieren wurde das Schiff mit 700 Skulpturen ausgestattet.

Im Jahre 1628 wurde die Vasa schliesslich fertig gestellt. Bevor das Schiff auf seine Jungfernfahrt ging wurde es einem Stabilitätstest unterzogen um die Krängung des Schiffes zu prüfen. Dazu liefen 30 Matrosen von einer Seite des Schiffes zur anderen (Man erinnere sich an die Szene in Fluch der Karibik III in der Jack Sparrow die Black Pearl auf diese Weise "umdreht") Der Admiral lies den Test schließlich abbrechen um ein Kentern der Vasa zu verhindern. Da der König, der sich zu der Zeit in Polen befand, aber auf die Auslieferung des Schiffes drängte trat die Vasa am 10. August 1628 ihre Jungfernfahrt an. An Bord waren 90 Matrosen. Die 300 Soldaten die zur Besatzung gehörten sollten erst später an Bord gehen. Ein vermutlich verheerender Fehler. Denn nach gerade einmal 1300m kenterte die Vasa und sank auf den Grund des Stockholmer Hafens.

Der Grund für das Kentern war, dass durch das nachträglich eingebaute Kanonendeck der Schwerpunkt nach oben gewandert war. Um dies auszugleichen genügten die 120 Tonnen Steine im Rumpf nicht mehr aus. Nach heutigen Schätzungen hätten es 100t mehr sein müssen. Vermutlich hätten sogar die 70t Material welche die Soldaten mit an Bord gebracht hätten ausgereicht um das Schiff zu stabilisieren. Im Museum gab es dazu eine sehr gut gemachte Simulationssoftware mit der man Breite, Rumpfform, Kanonenverteilung, Proviant und Balast nach belieben ändern kann. Das selbst erstellte Schiff kann man dann verschiedenen Windbedingungen aussetzen und prüfen ob es auch gekentert wäre. Zudem wurde die Theorie hinter der Schiffsstatik erklärt.

Bereits wenige Jahre nach dem Unglück wurden die ersten Bergungen unternommen. Dabei ging es aber hauptsächlich um die wertvollen Kanonen von denen auch fast alle gehoben werden konnten. Erst 1956 wurde das Wrack dann wieder entdeckt. In den folgenden Jahren wurden sechs Tunnel unter dem Rumpf gegraben durch die später die Seile verlegt wurden mit denen das Schiff gehoben wurde. Nachdem es zwischenzeitlich in einer anderen Halle ausgestellt wurde ist die Vasa seit 1990 im heutigen Vasamuseum zu besichtigen.

Der Besuch hat sich durchaus gelohnt. Allerdings gibt es nicht einen eindeutigen Weg durch das Museum. Man muss an einigen Stellen mehrmals vorbei und Leute ohne Orientierung werden einige Ecken sicherlich gar nicht erst zu Gesicht bekommen.

Bilder habe ich gemacht... bin aber zu faul sie einzufügen.

PS: Irgendwie musste ich die ganze Zeit daran denken, dass sich in den letzten knapp 400 Jahren kaum etwas geändert hat. Nachträgliches hinzufügen von Features und Zeitdruck bei der Fertigstellung führt heutzutage zwar nicht unbedingt zum Sinken eines Schiffes, aber gerade bei Softwareprojekten kann man immer wieder beobachten wie diese beiden Fehlern zu fehlerhafter und instabiler Software führen.

Mittwoch, 12. August 2009

Spaghetti aus der Wurstpelle

Heute mal wieder eine Nachricht aus dem Reich der Wurstpellen. Wie bereits erwähnt gibt es hier auch Spaghetti in Wurstpelle. Das war heute mein Mittagessen. Die Zubereitung war denkbar einfach: Wurstpelle öffnen, Inhalt auf Teller geben, in der Mikrowelle erhitzen und schließlich sich am Teller die Finger verbrennen.

Der Geschmack war erstaunlicherweise wirklich gut. Ich hatte eher mit einem kulinarischem Erlebnis einer homogenen Fertigbolognese gerechnet. Stattdessen war die Bolognese gut gewürzt und auch das Fleisch war noch als solches erkenn- und schmeckbar.
Den Verzehr erleichtert hat die Tatsache, dass die Nudeln bereits in ca 3-4cm lange Stücke geschnitten wurde.
Die Menge war mit 500g ok. Da ich heute morgen bereits gefrühstückt habe fühle ich mich jetzt einigermaßen gesättigt.

Montag, 10. August 2009

Der geheime Raum...

...oder einfach nur der dümmst mögliche Architekt?

Heute war ich direkt nach der Arbeit laufen (habe dabei bemerkt, dass ich meine Runde verlängern sollte) und in der Sauna. Die Sauna kann man von innen abschließen. In der Sauna gibt es eine kleine unscheinbare Treppe mit einer Tür am Ende. Am Ende dieser Tür befindet sich ... ein Aufenthaltsraum.

Nicht dumm genug? Ok! Die Sauna ist im 9ten Stock. Der Aufenthaltsraum befindet sich also im 10ten Stock. In der Broschüre die in jedem Zimmer liegt ist der Aufenthaltsraum abgebildet mit der Bildunterschrift: "Relax on the ninth floor."

Immer noch nicht dumm genug? Dann sollte man sich mal vor Augen führen, dass dieser Aufenthaltsraum nur von der Sauna aus erreichbar ist, welche für gewöhnlich bei Benutzung abgeschlossen wird. Sobald also die Sauna benutzt wird ist auch der Aufenthaltsraum blockoert. Ich denke mal wenn jemand in den Aufenthaltsraum geht wird er nicht unbedingt die Tür der Sauna abschließen. Warum auch? D.h. wenn danach noch jemand in die Sauna will und nicht in den Aufenthaltsraum guckt (oder nichts davon weiß) kann es sein, dass er plötzlich Besuch aus selbigem bekommt.

Sonntag, 9. August 2009

Nächste Herausforderung

So eine Woche ohne Fleisch habe ich überlebt. Ich weiß zwar nicht wie man sein ganzes Leben ohne Fleisch und am besten auch noch ohne Fisch überleben kann, aber jedem das seine. Ich habe mich jedenfalls sehr über mein Brot mit Fleischwurst gefreut. So langsam gingen mir auch die (bezahlbaren) Fischgerichte aus.

Für die nächste Woche werde ich versuchen jeden Tag Sport zu machen. Gestern und heute bin ich schon direkt nach dem Aufstehen eine Runde laufen gegangen. Nachdem ich gestern zusätzlich noch mit dem Fahrrad in die Innenstadt von Stockholm gefahren bin und in der Hotelsauna war, habe ich es heute beim Laufen belassen und bin danach nur in einen nahegelegenen Park gefahren um mich dort, mit einer Decke, für zwei Stunden in die Sonne zu legen.

Mal sehen ob ich es wirklich durchhalte diese Woche (und am besten noch viel länger) jeden Tag Sport zu machen. Als Sport zähle ich dabei: Joggen, Leichtathletik (also Sprints), mindestens 1h Fahrrad fahren. Der Weg zum und vom Büro zählt natürlich nicht. Den lege ich sowieso mit dem Fahrrad zurück.

Freitag, 7. August 2009

Wanderfahrt

So jetzt muss ich doch endlich mal anfangen und von meinem Urlaub berichten. Wie einige bereits wissen habe ich meinen Urlaub in Polen auf der Oder verbracht.


Insgesamt waren wir 19 Leute in drei Booten. Einem zweier, einem vierer (beide gesteuert) und einer Barke. Auf der Oder legten wir die ca. 350km lange Strecke von Breslau nach Frankfurt an der Oder zurück. Die letzte Etappe von Eisenhüttenstadt nach Frankfurt bin ich allerdings nicht gerudert, weil ich da schon auf dem Heimweg nach Hannover war.

Am Samstag den 18. Juli war für einen Großteil von uns die Anreise. Caroline, Ina, Sonja, Peter, Conrad und ich sind mit einem, extra angemieteten, VW-Bus und den beiden kleinen Booten von Hannover aus gefahren. Da der Bootshänger alleine schon 1,6t wiegt und der VW Bus mit Anhänger ein zulässiges Gesamtgewicht von 4,8t hatte durfte ich leider nicht fahren. So mussten Caroline und Peter sich abwechseln während wir vier "Jugendlichen" es uns im hinteren Teil bequem machen konnten. Auf der Fahrt haben wir die mittlere Sitzbank halb umgeklappt, so dass ein großer Tisch entstand auf dem wir wunderbar Doppelkopf spielen und Brötchen schmieren konnten. Hinter der Grenze kamen so ca. 70km mit Straßenverhältnissen wie sie in Deutschland auf keiner Landstraße vorzufinden sind - dort war es leider die Autobahn. So wurde unser, durch den Hänger sowieso schon vermindertes, Tempo noch weiter reduziert. Die weitere Fahrt verlief recht ereignislos und wir kamen am Ruderverein in Breslau kurz nach den anderen an. Es war ungefähr 18 oder 19 Uhr.

Zu unserer, und besonders meiner, großen Freude befand sich in dem Ruderverein ein sehr gut ausgestatteter Kraftraum. Wir konnten uns also gleich von der Anstrengung der Fahrt erholen. Zum Essen fuhren wir in die Innenstadt von Breslau um im dortigen Ratskeller einzukehren.


So das war der Bericht vom ersten Tag. Die anderen Tage folgen dann vll. in den nächsten Tagen.

Montag, 3. August 2009

Eine neue Herausforderung

Da es ja sonst hier zu langweilig ist habe ich gestern beschlossen kein Fleisch in der folgenden Woche zu essen. Bei meiner Affinitaet zum Verzehr von totem Tier fuehrt das zwangslaeufig zu ganz viel Fisch. Deshalb gab es auch gestern und heute bei mir Fisch und es wird auch im Laufe der Woche noch viel mehr davon geben.

Das ganze hat keinen Tierschutz oder Gesundheitlichen Hintergrund. Es geht mir einfach nur darum den Aufenthalt wenigstens ein bisschen spannend zu machen.

Wieder da

Gestern bin ich nach zwei wunderbaren Urlaubswochen wieder in Stockholm gelandet. Einen Reisebericht werde ich in mundgerechten Portionen hier servieren. Der Flug und die gesamte Reise war ruhig. Ich bin von Hannover aus mit der Bahn nach Berlin und von da aus geflogen. Da ich nur mit Rucksack gereist bin konnte ich in Arlanda angekommen direkt in den Bus nach Frosunda steigen. Von da aus ging es dann per pedes bis ins Hotel.

Der Check-In im Hotel per Fernsprecheinrichtung war denkbar einfach. Mir wurden verschiedene Codes genannt die ich an verschiedenen Terminals eingeben musste damit schlussendlich ein Fach entriegelt wurde in dem die Zimmerkarten liegen. Der Aufzug hat jedoch in den letzten beiden Wochen scheinbar einiges mitgemacht. Zumindest konnte ich im Erdgeschoss nicht immer aussteigen. Bei zwei Fahrten blieb er verschlossen. In anderen Etagen bestand dieses Problem nicht.
Macht aber auch eigentlich nichts, denn das neue Zimmer ist nur in der 3. Etage. Was noch den weiteren Vorteil hat, dass es hier WLAN gibt. D.h. ich kann jetzt auch vom Bett aus im Internet surfen.

Ein Vorteil von Schweden ist wirklich, dass man auch am Sonntag einkaufen kann. So konnte ich mich gestern direkt mit Nahrungsmitteln versorgen. Heute musste ich allerdings nochmal einkaufen, weil ich scheinbar mein Headset in Hannover gelassen habe. Somit bin ich nun stolzer Besitzer des bereits gepriesenen Koss Porta Pro.